Die Geschichte der Trauringe: 50er & 60er Jahre

Zwei Frauen um 1950

Heute kommen wir zum zweiten Teil unserer Geschichte der Trauringe: Die Nachkriegszeit in den 50er und 60er Jahren. Die meisten von uns haben eine Vorstellung von europäischem und amerikanischem Modeschmuck dieser Zeit – doch wie sah es mit Eheringen aus? Hatte die Weiterentwicklung des Modeschmucks oder der gesellschaftliche Wandel der Nachkriegszeit eine Auswirkung auf die Mode der Hochzeitsringe in Europa?

Modeschmuck und Hochzeitsschmuck

Modeschmuck, der in den 20er und 30er Jahren seinen Anfang fand, wurde in den Nachkriegsjahren weiterentwickelt. Besonders beliebt waren Strasssteine und günstige Edelstein-Verzierungen durch beispielsweise Bernstein-Ringe. Generell achteten Frauen nach den düsteren Kriegsjahren wieder darauf, weiblicher zu wirken.

Während im Alltag weiterhin günstiger Modeschmuck getragen wurde, wie zum Beispiel Ringe mit Strass-Verzierung, konnte man sich durch den wirtschaftlichen Aufschwung für spezielle Anlässe wieder teureren Schmuck leisten. Familien und Persönlichkeiten mit einem selbsterwirtschafteten Vermögen wollten dieses nach den harten Jahren des Krieges nach außen tragen, zum Beispiel in Form eines exklusiven Hochzeits- oder Verlobungsringes. In den ersten Jahrzehnten der Nachkriegszeit wurde außerdem sehr viel Wert auf Häuslichkeit und ein harmonisches Eheleben gelegt – so wurde bei Hochzeiten selten gespart und gerade bei den Eheringen tief in die Tasche gegriffen.

Die 50er Jahre: Schlanke Trauringe in Gold und Silber

In den 50er Jahren war bei jungen Leuten eher Modeschmuck aus Weißgold oder Platin beliebt. Gold stand eher für ein konservatives Leben, wurde aber für Trauringe dennoch weiterhin verwendet. Schließlich stand der Eintritt in die Ehe für den Beginn eines häuslichen, eher konservativen Lebensabschnittes. Während in den 20er und 30er Jahren durch die Art Déco Bewegung klobiger und breiter Schmuck modern war, wurde in den 50er Jahren nicht nur bei der Alltagsmode mehr Wert auf Eleganz und Weiblichkeit gelegt. Es wurden schlanke und elegant wirkende Eheringe geformt, die bei der Frau oft mit einem großen Diamanten (gerne auch mit auffälligem Schliff) verziert wurden, um die Weiblichkeit und den eigenen Wohlstand zu unterstreichen.

60er Jahre: Goldene Eheringe im goldenen Zeitalter

In den 60er Jahren gewann auch bei jungen Leuten Gold-Schmuck an Beliebtheit. Es wurden vermehrt Ringe aus Gelbgold geschmiedet, welche Eheringe aus Weißgold die Popularität stahlen. Die goldenen Oberflächen des Modeschmucks waren zumeist etwas breiter und auffälliger als bei dem Modeschmuck der 50er Jahre. Der Schmuck durfte dennoch nicht zu klobig wirken, da das auffällige Make-Up der Zeit nicht im Schatten des Schmuckes stehen sollte. Bei den Trauringen blieb es bei der vornehmlich schlanken Natur des Ringes und der gewohnten, großen Verzierung durch teure Brillant-Steine.

Ähnliche Artikel:

Die Geschichte der Trauringe: 20er & 30er Jahre
Die Geschichte der Trauringe: 70er Jahre